Jenseits der Frage, wie künftig Strom gewonnen wird und von wo er kommt, wird der elektrischen Netzqualität immer mehr Bedeutung beigemessen. So auch bei der IBC Energie Wasser Chur, welche bei der Erneuerung ihrer Infrastruktur auf Optec-Netzanalysatoren setzt.
Im europäischen Kontext gibt es die Norm EN 50160, welche die Merkmale der Spannung in öffentlichen Eletrizitätsversorgungsnetzen unter normalen Betriebsbedingungen definiert und spezifiziert.
Noch keine Auflagen des Bundes
In der Schweiz hat die ELCom, die unabhängige Regulierungsbehörde des Bundes im Elektrizitätsbereich, noch keine Auflagen bezüglich Netzqualität erlassen. Mit der Betonung auf noch, denn insgeheim rechnet man damit, dass die ELCom nachziehen wird und in absehbarer Zeit dem Kriterium der Netzqualität mehr Relevanz beimisst und deren Erfassung nicht nur verfügt, sondern auch kontrolliert. Um künftig solchen möglichen Anforderungen gerecht zu werden, setzt die IBC Energie Wasser Chur bei der Erneuerung ihrer Infrastruktur proaktiv auf umfassendes Netzqualitätsmanagement.
Die IBC Energie Wasser Chur ist ein typischer Energie-Querverbund, hervorgegangen aus der kommunalen Energie- und Wasserversorgung der Stadt Chur. Als selbständig öffentlich-rechtliche Anstalt ist die IBC in der Region Churer Rheintal das grösste Unternehmen dieser Art und versorgt die Stadt Chur und umliegende Gemeinden rund um die Uhr mit Strom, Erdgas, Wärme, Trinkwasser und weiteren Dienstleistungen.
Obwohl umgeben von zahlreichen Wasser- und Speicherkraftwerken, verfügt die IBC über keine eigenen Energiegewinnungsanlagen. Durch die Mehrheitsbeteiligung an der Gemeindekorporation Kraftwerke Chur Sand (GKC), welche die Wasserkraft von Plessur und Rabiosa nutzen, ist man für deren Betriebsführung verantwortlich. Die Versorgung mit Erdgas (EBRAG) sowie Fernwärme (Fernwärme Chur) sind weitere zukunftsträchtige Betriebszweige, wo die IBC federführend ist.
Verschiedenartige Verbraucher an demselben Stromnetz
Auswirkungen auf die Qualität eines elektrischen Versorgungsnetzs können verschiedenartige Verbraucher haben, welche an ein und demselben Netz angeschlossen sind. Industrielle und stromintesive Maschinen älteren Datums neben äusserst sensiblen und präzisen Apparaturen einer Ärztehauses können als Beispiele angeführt werden. Wichtig ist für die IBC, dass der Nachweis der Netzqualität standardmässig und langfristig erfolgt und nicht erst im Nachhinein oder im Bedarfsfall erbracht wird. Zu diesem Zweck setzt man grossflächig auf die Ausstattung mit hochwertigen Universalmessgeräten UMG 605 von Optec, welche dieses Netzqualität-Monitoring lückenlos abdecken.
Guido Giovanoli, Leiter Planung und Projektierung Elektrizität bei der IBC Energie Wasser Chur, hält fest: «Neue Messgeräte hätten wir auch ohne die Funktion des Netzqualität-Monitorings einbauen können.» Güstigere Komponenten auf Kosten der Netzqualität, diese Konzession wollte der 47-jährige gelernte Elektriker mit TS-Abschluss und Zusatzstudium in Energiewirtschaft jedoch nicht eingehen. Nach ordentlicher Submission und sorgfätiger Evaluation hat sich die IBC für eine Gesamtlösung der Optec entschieden und bis heute an die 60 UMG 605 abberufen. Diese werden im IBC-Netz auf die vier Unterwerke und die rund 200 Trafostationen verteilt installiert und gewährleisten so ein zukunftsträchtiges Netzqualität- Management.
Unterstützt wird die Konfiguration der Netzanalysatoren durch die einschlägige Netzviusalisierungsoftware GridVis®, welche den Aufbau und die freie, kundenspezifische Programmierung eines umfassenden Energie- und Spannungsqualitäts- Monitoringsystems ermöglicht.
Vermehrt auch Einspeisung
Mit ein Grund für diese prospektive Strategie ist die Sorge um die Stabilität des IBC Netzes. Denn dieses hat sich gewandelt, und man sieht sich angesichts der angestrebten Energiewende mit weiteren grossen Veränderungen und neuen Anforderungen konfrontiert. Es wird nicht nur Strom bezogen, sondern je länger je häufiger auch eingespeist.
Photovoltaik-Anlagen erfreuen sich gerade im nebelarmen Chur einer zunehmenden Verbreitung und haben durch die Vereinfachung der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) zusätzlich Vorschub erhalten. So erfreulich diese Entwicklung bei erneuerbaren Energien erscheinen mag, dem Churer Stromnetzbetreiber bereiten sie auch etwas Unbehagen, steigt doch die Anzahl der teils unbeständigen Faktoren, welche die Netzqualität beeinträchtigen könnten. Doch auch auf der Verbraucherseite stehen Veränderungen an. So könnten beispielsweise Ladestationen für Elektroautos, sofern sie sich durchsetzen, die Lasten im Netz einschneidend verschieben. Zudem weisen die zunehmenden Rückfragen betreffend Netzqualität auf erhöhte Anforderungen seitens der Kunden gegenüber den Verteilnetzbetreibern hin.
Zu guter Letzt weiss die IBC Energie Wasser Chur mit der Calandawind-Kraftwerk in Haldenstein das höchste Windrad der Schweiz an ihrem Netz. Anfängliche Bedenken sind nach der erfolgreichen Inbetriebnahme vor gut einem Jahr gewichen, zumal auch da ein UMG 605 aus dem Hause Optec die Netzqualität unmittelbar bei der Einspeisung misst.
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