Drei Vormittage, drei Schwerpunkte, ein virtuelles Event
Unter dem Motto “Data-driven Transformation” standen vom 27. – 29. Oktober die Themen Data-driven Marketing, Leadership und Business Innovation im Fokus. Referent*innen internationaler Unternehmen und der Wissenschaft (Danone, Siemens, AMAG Group, dentsu, Universität St. Gallen) sprachen über den gewinnbringenden Einsatz von Daten, modernes Leadership im agilen Umfeld sowie neue digitale Geschäftsmodelle. Den Abschlussvortrag hieltWissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar, der einen Blick in die digitale Zukunft warf.
Das Symposium fand in diesem aussergewöhnlichen Jahr zum ersten Mal rein virtuell statt. Per Live-Stream wurden die Referent*innen zugeschalten. Die Übertragung mit Moderator Tim Dührkoop erfolgte live aus einem Studio im Thurgau und erreichte rund 160 Teilnehmer*innen aus der Schweiz und Deutschland. Diese konnten während der Vorträge im Chat interagieren, ihre Fragen an die Sprecher*innen richten oder das virtuelle Networking im direkten Austausch untereinander nutzen. Der Smart Business Day zählt zu den wichtigsten Informationsplattformen rund um den digitalen Wandel in der Schweiz und findet seit 2009 jährlich statt.
Tim Dührkoop, Gastgeber des Smart Business Day und Client Service Director, Namics – A Merkle Company: «In diesem Jahr haben wir uns selber digital transformiert – statt Apero im GDI Networking per Chat. Umso mehr freue ich mich, auf einen erfolgreichen virtuellen Smart Business Day zurückblicken zu können. Die Begeisterung und Expertise der Sprecherinnen und Sprecher, die spannenden Insights rund um die digitale Transformation und der rege Austausch mit den Gästen haben auch digital sehr gut funktioniert.»
Smart Business Day 2020:
Von der Customer Journey heutiger Kunden bis zu Emils Welt im Jahr 2100. Den Anfang am ersten Tag zum Schwerpunkt «Data-driven Marketing» machte Anastasia Roumelioti (Head of Digital Centre of Excellence, Danone Specialised Nutrition UKIR). Sie gab einen Einblick, wie Danone mit gestiegenen Kundenerwartungen umgeht, welche Rolle Daten und Technologie dabei spielen und welche Ergebnisse das Unternehmen in zwei Jahren seit der digitalen Transformation erzielen konnte. Anschliessend erklärte Azlan Raj (Chief Marketing Officer, EMEA – CXM LOB, dentsu), wie Marketer eine vollständige und bedeutsame Customer Experience schaffen – und dabei sowohl die sichtbare wie auch die unsichtbare Kundenerfahrung berücksichtigen. Sein Credo: «Die kleinen Dinge zählen».
Der zweite Tag stand ganz unter dem Motto «Leadership». Clarissa Haller (Head of Group
Communications, Siemens) eröffnete die Vortrag-Streams und zeigte auf, wie moderne Führung aussieht. Erfolgsfaktoren für Führungspersonen sind längst nicht mehr die Dauer der Betriebszugehörigkeit und das grösste Fachwissen. Gefragt sind vielmehr frischer Wind, Mut und das Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter*innen. Michael Rottmann (Account Director, Namics – A MerkleCompany) erklärte im Anschluss, wie Daten heute zum Erfolgsfaktor in der internen und externen Kommunikation eines Leaders werden und wie Führungskräfte jede*n Mitarbeiter*in erreichen – von den zögerlichen Zauderern bis hin zu den jungen Innovator*innen. «Geben Sie Daten eine Chance, aber beurteilen Sie kritisch», appellierte er. Abschliessend erläuterte Prof. Dr. Heike Bruch (Direktorin des Instituts für Führung und Personalmanagement, Universität St. Gallen), warum eine echte New Work- und Leadership-Transformation dringend nötig ist. «New Work braucht Unbossing», betonte sie, klärte über Mythen der New Work Transformation auf und zeigte wichtige Schritte zur echten Transformation.
Der dritte und letzte Tag beschäftigte sich mit dem Thema «Business Innovation». Philipp Wetzel (Managing Director AMAG Innovation & Venture LAB, AMAG Group) sprach in seinem Vortrag über die Transformation der Mobilität und wie AMAG mithilfe des Innovation & Venture LAB neue Erkenntnisse gewinnt sowie innovative Geschäftsmodelle entwickelt. Zum Abschluss des Smart Business Day warf Wissenschaftsjournalist und Physiker Ranga Yogeshwar den Blick auf globale Innovationen und in die Zukunft seines Enkels: Wie wird Emils Welt aussehen? «Alles was nervt, wird digitalisierbar umgesetzt», zeigte er etwa am Beispiel von Supermarktkassen. Bei allen bahnbrechenden technischen Entwicklungen, die durch Daten unterfüttert werden, sollte die Diskussion um Ethik und Grenzen aber nicht vergessen werden, so Yogeshwar.